Reiseziel: Madeira
Reisezeitraum: April
Reisende: Wir – ein Elternpaar mit einem Kleinkind (einer 1,5-jähriger Tochter)
Unterkunft: 4-Sterne-Hotel mit Halbpension in Funchal, Südküste Madeiras
Anreise & erster Eindruck: Madeira mit Kleinkind erleben
Die zweite große Flugreise als Familie stand an – gleichzeitig unsere bisherige weiteste Reise. Und diese führte uns auf die wunderschöne Atlantikinsel Madeira. Wieder waren wir aufgeregt und fragten uns, ob sie (und wir) die Flugreise gut überstehen würden. Für den Hinflug hatten wir einen Mittagsflug um 12 Uhr ab Frankfurt mit Condor gebucht. Die Flugzeit nach Madeira beträgt 4 Stunden. Unsere Hinfahrt zum Flughafen erfolgte mit der Bahn. Dabei hatten wir Glück und konnten mal wieder im Kleinkindabteil eines neugestalteten ICE sitzen.

Weitere Informationen zum Thema Flug mit Baby oder Kleinkind findest du hier:
Der erste Flug mit Baby – So funktioniert der entspannte Start in den Familienurlaub
Schon beim Landeanflug auf Madeira waren wir begeistert – sattgrüne Berge, steile Klippen und das endlose Blau des Atlantiks. Der Flug dauerte etwa 4 Stunden – für unsere Kleine war das eine echte Geduldsprobe. Wieder hatten wir Glück und sie machte über eine Stunde der Flugzeit ihren sehr notwendigen Mittagsschlaf. Davor ging ihre Laune leider trotz Snacks, einem Bilderbuch sowie eine Folge einer Kinderserie auf dem Handy (vorher heruntergeladen – wichtig!) in den Keller…
Unser gebuchtes Hotel war das Pestana Village und Miramar Garden Hotel direkt in Funchal. Dieses war zum Glück nur etwa 30 Minuten mit einem Transferbus vom Flughafen entfernt. Schon beim Einchecken wurden wir freundlich empfangen – und bekamen sogar ein Upgrade auf ein größeres Zimmer! Das Babybett stand außerdem schon im Schlafzimmer bereit, zusätzlich hatten wir ein großes Wohnzimmer zur Verfügung. Unser Zimmer hatte des Weiteren einen Balkon mit seitlichem Meerblick und eine ganz kleinen Küche. Also perfekt für gekühlten Wein am Abend oder das Aufbewahren von Essen für unsere Tochter.
Unser Hotel in Funchal: kinderfreundlich und entspannt
Wir hatten Halbpension gebucht, was für uns mit Kind total praktisch war. Das Frühstücksbuffet war lecker, es gab eine Auswahl an Brot und Brötchen sowie warme Speisen wie Rührei, Spiegelei, gedünstetes Gemüse und Bohnen in Tomatensauce. Auch Obst wie zum Beispiel Wassermelone, Ananas und Papaya fehlten nicht. Diese Früchte konnte unsere Kleine nun zum ersten Mal probieren. Ansonsten war sie besonders auf Eier fixiert, wie sie den ganzen Speisesaal auch lautstark wissen ließ. Das Abendessen war auch kein Problem. Es gab Buffet, jeden Tag zu einem anderen Thema bzw. einer anderen Region. Dort aß sie besonders gerne Fisch in allen Varianten sowie Gemüse, Kartoffeln und Nudeln. Daher rief sie häufig „Mehr, Mehr, Mehr“, wenn einer von uns zum Buffet lief 😊

Besonders angenehm: Das Hotel war zwar kein explizites Familienhotel, aber es war super entspannt und kinderfreundlich. Hochstühle waren da und das Personal war sehr liebevoll im Umgang mit unserer Kleinen. Niemand hat die Augen verdreht, wenn mal eine Gabel oder auch Essenreste zu Boden fielen.
Einen Spielraum für Kinder gab es im Hotel, dieser hatte leider zu. Vermutlich lag dies an der Nebensaison. Im großen Garten des Hotels gab es nur einen sehr kleinen Spielplatz. Aber dieser und die Innen- und Außenpools des Hotels genügten unserer Tochter vollkommen.
Unsere Tage auf Madeira mit Kleinkind
Wir haben die Woche ganz locker angehen lassen. Kein vollgepacktes Programm, sondern jeden Tag eine Kleinigkeit. Denn Madeira ist kein klassisches „Sandburgen-Bauen-am-Strand“-Ziel, aber es ist traumhaft schön – und erstaunlich machbar mit Baby.
Innerhalb unserer Woche auf Madeira hatten wir für 3 Tage vorab einen Mietwagen mit Autositz für Kleinkinder, einen Reboarder, geplant. Diesen holten wir problemlos ab. Zusätzlich haben wir für dieselben 3 Tage eine Kraxe für Wanderungen gemietet. Eine Kraxe testeten wir zum ersten Mal und unser Fazit fällt geteilt aus: Wenn jemand viel Kraft hat und auch auf Waldböden einen festen und stabilen Stand hat, ist eine Kraxe ideal. Ansonsten könnte sie insgesamt mit Kleinkind drin zu schwer sein.

Unsere Highlights:
- Stadtrundgang in Funchal: Zum Kennenlernen der Stadt sind wir gemütlich mit Buggy durch die Stadt geschlendert. Dort haben wir unter anderem die Kathedrale, den Palácio de São Lourenço, die Promenade und die Fußgängerzone von Funchal besichtigt. Auch der berühmten Markthalle haben wir einen kurzen Besuch abgestattet, dort war es uns jedoch zu voll.
- Monte & Botanischer Garten: Vormittags sind wir mit der Seilbahn (teléferico) in den Stadtteil Monte von der Stadt Funchal gefahren und haben uns durch die grüne Oase treiben lassen. Viele schattige aber auch steile Wege, trotzdem gute Kinderwagen-Tauglichkeit. Außerdem konnte man die berühmten Korbschlitten beobachten. Eine Korbschlitten-Fahrt mit Kleinkind wäre uns zu riskant gewesen. Auch wenn wir vermutlich zu dritt problemlos in den Schlitten gepasst hätten.
- Levada-Wanderung „Um caminho para todos“: Für ambitionierte Wanderer gibt es auf Madeira viele Routen. Wir haben eine kurze, flache Levada-Wanderung ausprobiert, mit Kleinkind in der Kraxe und zwar den „Um caminho para todos“ – Ein Weg für alle. Ein ruhiger Weg neben einer Levada im schattigen schönen Wald. Leider war der Weg durch einen starken Regenfall in der Nacht so matschig, dass wir ihn nicht komplett gelaufen sind.
- Miradouro de Pico Redondo: Da wir die vorher beschriebene Levada-Wanderung leider abbrechen mussten, sind wir zu einem der vielen nächstgelegenen Miradouros gefahren. Von einem unscheinbaren Parkplatz verläuft ein kurzer Weg über mehrere Treppenstufen spektakulär auf einen Aussichtpunkt. Der Weg ist mir Kraxe möglich, nicht zu anstrengend, da er sehr kurz ist. Aber man sollte auf jeden Fall trittsicher sein! Durch die Höhe ist es sehr windig dort, aber die Aussicht ist atemberaubend. Ein Kleinkind kann den Weg auf keinen Fall selbst laufen. Auch mit dem Buggy ist er aufgrund der Treppe nicht begehbar.
- Parque Temático da Madeira: Ganz in der Nähe zu den beiden zuvor beschriebenen Wegen liegt der Themenpark Madeira in der Stadt Santana. Dieser überschaubare Park ist auf Familien ausgerichtet. Er bietet sowohl für Kinder als auch Erwachsene interessante Gebäude und Ausstellungen zu den kulturellen Traditionen Madeiras. Hier können die Santana-Häuschen bewundert werden; ein Streichelzoo, eine Levada, ein großer Spielplatz und eine Filmvorführung runden das Programm ab. Ein „All inclusive“-Ticket mit allen Attraktionen des Parks lohnt sich und ist trotzdem relativ günstig.
- Einfach mal im bzw. am Hotel bleiben: An einem Tag haben wir nichts gemacht außer in der Sonne am Hotelpool liegen und im Innenpool planschen. Das Wasser des Außenpools war uns noch ein wenig zu kalt, aber die Empfindungen sind bekanntermaßen unterschiedlich. Zum Glück konnten wir aber draußen in der Sonne liegen und den Innenpool des Hotels zum Baden nutzen.
- Ponta do Sol und Camara de Lobos: Zwei gemütliche Hafenstädtchen, die man mit einem Mietwagen praktisch nacheinander besichtigen kann. Ponta do Sol bietet, direkt neben dem bekannten Pier in Form einer Brücke, einen schönen Strand mit großen Kieselsteinen. Um diese bequemer zu machen. Câmara de Lobos ist ein kleines charmantes Hafenstädtchen.
- Unser absolutes Highlight: Das Bananenmuseum (BAM) in der Nähe von Ponta do Sol: Ein sehr modernes, gut ausgestattetes und interessantes Museum. Die Sprache ist bei interaktiven Elementen auch auf Deutsch einstellbar. Neben dem Museum gibt es eine tolle Bananenplantage mit allen Wachstumsstadien von Bananenpflanzen zu besichtigen. Alles ist auch problemlos mit Buggy machbar, auch wenn ein Weg etwas steil ist. Zum Schluss kann man sich gemütlich ins Bananen-Café setzen und ein Bananenbier oder einen Kaffee trinken. Bananen gibt es gratis dazu. Unsere Tochter hat es dort geliebt und wir waren viel länger im Bananenmuseum als geplant.
Tipp für alle Ausflüge: Früh starten! Ab dem späten Vormittag sind viele Kreuzfahrt-Touristen unterwegs. Unter diesem Link des Hafens von Madeira kann vorab geprüft werden, ob gerade wieder ein neues Kreuzfahrtschiff angelegt hat. Aber mit einem Kleinkind ist man sowieso meistens früh wach… also perfekt!

Madeira im April – unser Fazit
Madeira im April ist ein Traum: Die Insel steht in voller Blüte, das Wetter ist meistens angenehm warm (zwischen 16–24 Grad), aber nicht zu heiß – perfekt für Ausflüge mit kleinen Kindern.
Natürlich war nicht alles durchgeplant: Ein ausgefallener Mittagsschlaf, ein vergessenes Kuscheltier und ein paar Kürzungen am Urlaubsprogramm – aber genau das gehört ja auch dazu. Was bleibt, sind die tollen Erinnerungen.
- Wie sie sich über das Essen und den Hotelpool gefreut hat.
- Die Farben und die Ruhe auf der Insel (kein Massentourismus, außer ein Kreuzfahrtschiff legt gerade in Funchal an)
- Und das Gefühl, wirklich abschalten zu können – trotz Alltag mit Kleinkind.
Würden wir wieder hin?
Auf jeden Fall. Madeira ist nicht nur wunderschön, sondern auch ein echter Geheimtipp für Eltern mit Kleinkind. Nicht zu weit weg, angenehm mild, viel zu entdecken – aber auch viel Raum zum Durchatmen. Vielleicht kommen wir in ein paar Jahren wieder – und lassen uns von unserer Tochter erklären, wohin wir heute wollen. 😊
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